Elektrotechniker mit Herzblut
Informatiker aus Leidenschaft
Schon als Jugendlicher hat mich die Elektronik fasziniert.
Genau aus diesem Grund habe ich mich dann nach Abschluß der Realschule auch für eine Ausbildung zum Nachrichtengerätemechaniker (2 Ausbildungsjahre) und im Anschluss daran zum Feingeräteelektroniker (1,5 Ausbildungsjahre) entschieden. Ich durfte meine Ausbildung bei der Firma Hartmann & Braun AG in Frankfurt Bockenheim bzw. Praunheim absolvieren.
Diese Ausbildung war -aus meiner heutigen Sicht- sehr gut!
Zwar begann die elektrotechnische Ausbildung erst zum Ende des ersten Ausbildungsjahres, aber die Metallausbildung zuvor war einfach toll.
Feilen, Bohren, Drehen, Fräsen, Gewinde schneiden, Hartlöten, Schweifen…all das sind Dinge, die ich dabei lernen durfte. Hiervon zehre ich ich auch heute noch.
In der nachfolgenden Zeit lernte ich dann die Elektronik „von der Pike auf“ kennen: Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Dioden, Transistoren, Thyristoren, Diacs und Triacs, Operationsverstärker und die digitalen Integrierten Schaltkreise der TTL-Familie 74xx und der CMOS-Familie 40xx.
Zum Ende der Ausbildung, während der ich auch in den Fertigungsabteilungen arbeitete, merkte ich, dass mich eine Tätigkeit als Facharbeiter auf die Dauer nicht befriedigen würde. Deshalb entschloß ich mich für eine weiterführende Ausbildung, in dem ich eine Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik besuchte, um die allgemeine Fachhochschulreife zu erwerben. Diese Ausbildung erfolgte an der Werner-von-Siemens Schule in Frankfurt am Main.
Im Anschluß studierte ich 7 Semester Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der damaligen Fachhochschule der Deutschen Bundespost in Dieburg. Diese Zeit war sicherlich eine der schönsten in meinem Leben.
Nach Abchluß des Studiums begann ich dann meine Karriere als Diplom-Ingenieur (FH) als Service-Ingenieur bei einer Firma namens Canberra, später Canberra-Packard, die Messanlagen für die Alpha-, Beta- und Gammaspektroskopie herstellte (in den USA) und verkaufte. Diese Aufgabe war sehr interessant und die Kolleginnen und Kollegen waren einfach toll. Durch diese Firma lernte ich fast alle AKWs in Deutschland von innen kennen; auch den „heißen Bereich“. Hierbei wurde auch mein Interesse an der Kernphysik erneut angefacht. Die Geschichte dieser Firma wird hier erzählt.
Aber auch diese Zeit war irgendwann zuende und ich wollte etwas Neues kennen lernen.
Und deshalb wechselte ich nach ca. 4 1/2 Jahren den Arbeitgeber und begann als Technischer Leiter bei einem kleinen Ingenieurbüro. Diese Firma entwickelte und baute Messgeräte für die Wirbelstromprüftechnik, um mechanische Massenteile wie z.B. Schrauben und Muttern zerstörungsfrei zu prüfen.
Diese Zeit war ebenfalls sehr interessant, da die unterschiedlichsten Prüfvorhaben an uns heran getragen wurden. Hierbei wurde mein ingenieursmäßiges Denken nochmal deutlich gefordert. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten habe ich dann die Firma verlassen und mich gänzlich zu neuen Ufern aufgemacht.
Mit Mitte 30 begann ich ein Studium für das Lehramt an Beruflichen Schulen an der Technischen Universität Darmstadt, damals noch Technische Hochschule Darmstadt. Aufgrund meines vorangegangenen Elektrotechnik-Studiums wurden mir in diesem Bereich einige Scheine anerkannt, so dass ich nur noch wenige Scheine für die Zulassung zur ersten Staatsprüfung (1. Staatsexamen) erwerben musste. Das Studium meines zweiten Unterrichtsfaches (Politik und Wirtschaft), die Pädagogik sowie die noch erforderlichen Elektrotechnik-Vorlesungen mit den abschließenden Staatsprüfungen habe ich dann in 5 Semestern absolviert.
Nach Beendigung des Lehramt-Studiums begann ich dann zum 1. Mai 1996 mein Referendariat am Studienseminar in Frankfurt. Für den Praxisteil der Ausbildung zum Lehrer wurde ich einer Beruflichen Schule in Frankfurt zugewiesen: Der Heinrich-von-Stephan-Schule in Frankfurt-Sachsenhausen. Für die hervorragende Betreuung durch meine beiden Mentoren Hans Kurz (Elektrotechnik) und Udo Herkert (Politik) bin ich heute noch sehr dankbar. Nach zwei Jahren legte ich dann erfolgreich meine zweite Staatsprüfung ab.
Wen es interessiert: Hier meine Abschlussarbeit 🙂
Nach meinem Referendariat begann ich dann bei einem Berufsausbildungswerk in BaWü meine Tätigkeit als Berufsschullehrer. Da die Fahrtstrecke von Frankfurt/Main bis dorthin ca. 125km betrug, habe ich diesen Vertrag sehr bald gekündigt und begann eine Tätigkeit am Hochschulrechenzentrum der TU Darmstadt auf der Lichtwiese. Dort betreute ich ein Projekt, in dessen Rahmen Darmstädter Lehrer in Sachen Internet fortgebildet wurden.
Nach ca. einem Jahr bewarb ich mich auf eine im Hessischen Amtsblatt ausgeschriebene Stelle an den Beruflichen Schulen in Groß-Gerau. Dort arbeite ich immer noch…